Auf dem Interstate 80 Highway in Richtung New York
Fünf Tage nach ihrer Ankunft sitzen die beiden Bremerhavener Manni und Matterhorn immer noch in Los Angeles fest, und immer noch geht es um das leidige Problem mit der Herstelleradresse des Wagens. Sie haben das Auto noch nicht einmal zu Gesicht bekommen. Die Angabe, daß "Difty" 1963 bei Citroen in Frankreich gebaut wurde langt dem amerikanischen Zoll nicht. Jetzt wollen sie plötzlich auch noch wissen weshalb das Auto importiert wurde, wann es wieder exportiert wird, was es gekostet hat und wie die Mission der beiden Abenteurer lautet.
"Es ist reine Schikane", sagt Matterhorn in seinem Fax, " das Wochenende steht bevor, und am Wochenende arbeitet niemand. Gestern wollten wir auf das Zollgelände, jedoch ohne Erfolg. Immer wenn wir uns dem Gelände nähern, kommen zwei bewaffnete Wachmänner auf uns zu und vertreiben uns."
Manni hat sich in Los Angeles als erstes ein neues Handy zugelegt, damit er unabhängiger und zu jeder Tages- und Nachtzeit mit dem Büro in Bremerhaven Kontakt halten kann.
Es ist allerdings eine Leihgabe seines Freundes Peter Friederici, den er auf seiner ersten Reise kennenlernte.
Am späten Nachmittag dann endlich die Erfolgsmeldung, das Auto wird freigegeben. Die Beiden fahren sofort los. Wieder haben sie kostbare Zeit verloren und müssen deshalb versuchen, ca. 800 km am Tag hinter sich zu bringen.
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Erstes Etappenziel wird South Lake Tahoe, ca. 400 Meilen nördlich von Los Angeles. Dann fahren Manni und sein Co-Pilot Matterhorn immer auf der Interstate 80 (Autobahn) in Richtung mittlerer Westen der USA, Cheyenne im Staat Wyoming. Von dort aus weiter in Richtung Osten nach Lincoln in Nebraska.
Im Wageninneren sind ca. 45°, und über das Radio verfolgt das Duo die Nachrichten, schon über 200 Tote durch die Hitzewelle.
Bislang läuft das Auto wie eine Nähmaschine. Da gibt es mit einem Mal ein kleineres Problem mit der Zündanlage. Ein Zündkabel verliert Funken an einem Metallteil im Motorraum. Manni telefoniert mit dem Bremerhavener Hobby Restaurateur Heiko Seifert, der den Wagen ja für die Reise fit machte, und per Telefon wird der Schaden innerhalb weniger Minuten behoben.
Dann wieder ein kleines Problem, das Gaspedal hakt. Das ist nicht weiter schlimm, aber doch ärgerlich weil sie gerade in einem Stau stecken und stop and go fahren müssen.
Inzwischen funktioniert das Handy nicht mehr. Der Akku hält nicht lange genug. Während sie auf dem Highway in Richtung Davenport (Ohio) fahren, unterhalten sich zwei Trucker über "Difty", die "unter" ihnen entlang rollt. Manni hat auch CB Funk und hört mit.
Er fragt die beiden ob sie ein Telefon dabei haben, und es entwickelt sich ein angeregtes Gespräch. Der nächste Rastplatz gehört ihnen, und die freundlichen Trucker lassen Manni mit der Schiffs Agentur in New York telefonieren.
Doch so weit sind sie noch nicht.
Das nächste Ziel lautet Chicago, dann geht es weiter nach Toledo in Cleveland. Von dort aus biegen sie ab zum Eriesee und dann nach Bradford. In Bradford sind sie bei der weltweit bekannten Feuerzeug Firma Zippo zum Essen eingeladen. Die Übernachtung wird ebenfalls spendiert, und dafür lassen sich die Beiden bei einem Rundgang durch die Firma für hauseigene Werbezwecke ablichten. Das Zippo/Case Visitors Center hat sich etwas einfallen lassen. Einen Tag nach der Abreise der Bremerhavener, erstellt die Firma ihnen zu Ehren eine extra Seite in der firmeneigenen Homepage mit 10 Bildern und einem dazu gehörigen, informativen Text.
Manni hat zwei defekte Zippos aus der Seestadt im Gepäck, die dort repariert werden sollen.
Einer der Geschäftsführer, Mr. Mike Martin, verspricht, beide Feuerzeuge nach der Reparatur an den Eigentümer zu schicken. Darüber hinaus soll demnächst eine limitierte Auflage dieses weltweit bekannten Feuerzeugs mit dem "Around The World in 80 Days" Logo erscheinen.
Am Montag, 09.08. wollen sie in New York eintreffen.
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gbm...06.08.99