Geschichte

Manfred Müller und Paul-Ernst Lührs verließen Bremerhaven am 30. März 1964 in einem 1963er Citroen 2 CV mit nur DM 160.- in ihren Taschen, um die Welt zu sehen. Sie kamen auf die Idee zu reisen als Manni das Buch von zwei Franzosen las, die 1959 eine Tour um die Welt in einem Citroen 2 CV machten, die ein Jahr dauerte und 100,000 km einschloß. Der Trip von Manni und Paul-Ernst dauerte allerdings etwas länger weil sie überall auf dem Globus Musik machten, um ihren Lebensunterhalt zu fristen. Diese Reise endete 20 Jahre später im April 1984, nachdem sie durch 83 Länder und 5 Kontinente gefahren waren und 350.000 km hinter sich gelassen hatten. Es ging durch Europa, Asien, Australien, Amerika und Afrika. Dieses Ereignis brachte den beiden eine Eintragung in´s Guinness Buch der Rekorde im Jahr 1988 für die längste Reise in ein und demselben Auto.

Die ersten Stationen nach dem Verlassen Bremerhavens, Deutschland, führte sie in südöstlicher Richtung durch Österreich, Jugoslawien, und Griechenland bevor sie Europa verließen, um Asien zu durchkreuzen. Das Auto - Die Ente Nach der Türkei kamen der Iran, Pakistan und Indien, wo sie einen dreimonatigen Stop einlegten. Da ihr Unterfangen von niemanden gesponsort oder in irgendeiner Form unterstützt wurde, mußten die beiden ihre Gesangstalente einsetzen, um überleben zu können. Von Indien ging es weiter nach Singapur, dann nördlich in Richtung Bangkok und Laos. Ungeachtet aller Warnungen von Freunden, machten sie trotzdem den Trip entlang des Mekong hinein nach Kambodscha, bevor sie nach Thailand zurückkehrten. Sie wurden in der tat mit einigen Problemen und gefährlichen Situationen konfrontiert, daß sie zugeben mußten es wäre besser gewesen, auf den Rat der Freunde zu hören.
Europa - Mittlerer Osten

Der Wagen war schwer beschädigt als sie in Bangkok ankamen, und sie befanden sich in der Situation, die Gitarren auspacken zu müssen, um das erforderliche Geld für die Reparatur zu verdienen. Es dauerte sieben Monate bis sie das Geld zusammen hatten, und es ging wieder Richtung Singapur. Von dort nahmen sie ein Schiff, das sie in einen neuen Kontinenten bringen sollte - Australien. Perth war der Anlaufhafen im November 1965.
Ungeachtet der erneuten Probleme mit dem Auto unternahmen sie die gefährliche über die Nullabur Plains (Ebene(n)) nach Sydney. Wieder mußte das Auto repariert werden. Inzwischen waren Manni und Ernst Berühmtheiten geworden, auf Grund der Tatsache, daß sie mit dem Auto und der Gitarre die Welt bereisten. In Sydney wurden sie vom Fernsehen eingeladen und von einem lokalen Sender interviewt. Dort sprachen sie über ihre Reise und sangen live. Das Auto war bald repariert und die Tour wurde fortgesetzt. Der Weg führte Richtung Norden nach Queensland. Insgesamt verbrachten die beiden sechs Monate in Australien, bevor sie, mit Hilfe eines Reifen-Sponsors, nach Japan weiterfuhren. Dort waren sie als Musiker unterwegs, und von dort ging es zurück nach Australien. Die nächste Etappe brachte sie nach Neuseeland und Neu Guinea, bevor sie ein zweites Mal Japan besuchten. Es war wieder März, aber im Jahr 1968. Sie waren jetzt vier Jahre unterwegs. Vom Hafen in Yokohama wurden das Auto, die Gitarren und das restliche Gepäck auf ein Schiff verladen, das sie nach San Francisco, Kalifornien, bringen sollte, in die Vereinigten Staaten von Amerika.
Asien - Australien
In den folgenden drei Jahren waren sie in den USA unterwegs von Los Angeles Bis Cape Cod und zurück. 1971 ging es Richtung südliche Grenze von Mexico, dann Guatemala, El Salvador, Honduras, Nicaragua, Costa Rica und Panama. Von Oktober 1972 bis September 1973 besuchten sie Venezuela, um dann nach Amerika und Kanada zurückzukehren, einschließlich Alaska. Wieder zurück nach L.A. und weiter in südlicher Richtung nach Venezuela, Kolumbien, Bolivien und Argentinien. Von Maracaibo in Venezuela wurde das Auto nach New Orleans verschifft.
Bogota - Kolumbien 1977

Sie waren jetzt im Jahr 1982. Der letzte Teil der Reise sollte die Überquerung des Atlantischen Ozeans zum afrikanischen Kontinent sein. Am 13. Januar 1984 wurde das Auto in Capetown, Süd Afrika, ausgeschifft. Aber es war, während der Überfahrt in einem Container, beschädigt worden. Dieses Mal übernahm die Versicherung die Kosten des Schadens. Das hielt Manni aber nicht davon ab, während der Zeit der Reparatur zu singen. Die fahrt in den Norden brachte sie nach Uganda, Zaire, Zentral Afrika, Kamerun, Nigeria, Niger, Algerien und Marokko. 17.500 Kilometer quer durch den Kontinent, zeitweise durch Wüsten, Dschungel, und über Straßen, die kaum als solche zu erkennen waren. Am 2. April 1984 ging es an Bord durch die Straße von Gibraltar zurück zum europäischen Festland. Die letzte Etappe wieder auf der Straße führte sie nach Spanien, Frankreich, Luxemburg und endlich, Ostern 1984, wieder nach Deutschland. 20 Jahre von zu Hause weg mit nur DM 160.- Startkapital und dem Geist des Abenteuers, der sie immer weitermachen ließ. Dieser Trip brachte ihnen den Eintrag in´s Guinness Buch der Rekorde als der Welt längste Reise in einem Auto, und Manfred und Ernst hatten sich den Platz in dem hoch gepriesenen Buch menschlicher Errungenschaften und Erfolge redlich verdient.
Afrika
2014 jährt sich diese einmalige Weltreise zum 50. Mal, und zu diesem Jubiläum ist die Veröffentlichung des spannenden Buches von Manfred Müller und Paul-Ernst Lührs geplant.